Frankreichkriege Karls V.

Frankreichkriege Karls V.
Frankreichkriege Karls V.
 
Seit 1494 spielte sich der Konflikt zwischen Habsburg und Frankreich um das burgundische Erbe in Italien ab. Auch 1521 war der Hauptkriegsschauplatz wieder Oberitalien, es ging um den Besitz des Herzogtums Mailand. Nachdem Karl V. auch Spanien geerbt hatte, war Mailand für die Habsburger von größtem strategischem Wert.
 
König Franz I. von Frankreich belagerte vier Monate das kaiserliche Heer unter Frundsberg und Pescara in Pavia. Deutsche Landsknechte und spanische Infanterie besiegten 1525 in einem Überraschungsangriff das französische Ritterheer und die es begleitenden Schweizer Söldner. Sie konnten außerdem Franz I. und seine beiden Söhne gefangen nehmen. Der König wurde dadurch zu einem für Frankreich sehr nachteiligen Frieden und zur Zahlung eines hohen Lösegeldes gezwungen.
 
Franz I. widerrief die Friedensvereinbarungen, sobald er wieder in Freiheit war. Nun sammelte sich eine neue Koalition gegen Karl V. in der Heiligen Liga von Cognac, der neben Frankreich der Papst, Venedig, Mailand und Florenz angehörten. Bevor es zu einer Entscheidung kam, wendeten sich die meuternden kaiserlichen Truppen nach Süden, überfielen Rom und plünderten die Stadt.
 
Frankreich gewann bald wieder Vorteile, bemächtigte sich Mailands und rückte auf Neapel vor. Die Situation wendete sich entscheidend durch den Übertritt von Andrea Doria und der genuesischen Flotte auf die Seite Karls. Die Franzosen wurden besiegt und die Streitigkeiten um Mailand und Florenz nach den Vorstellungen Karls geregelt. Der Kaiser schloss mit dem Papst 1529 in Barcelona einen Frieden, der die Herrschaft des Habsburgers in Süd- und Norditalien endgültig akzeptieren musste. Gleichzeitig wurde der »Damenfrieden« von Cambrai geschlossen, in dem Karl zwar auf das Herzogtum Burgund verzichtete, seine Herrschaft in Italien aber sicherte. Die Teilung des burgundischen Erbes wurde bestätigt.
 
Die Konflikte zwischen Frankreich und Karl V. waren dadurch nicht beendet. Franz I. drang in Savoyen vor und stellte erneut Ansprüche auf Mailand. Man versicherte sich gegenseitiger »ewiger Freundschaft« in Aigues-Mortes (in Südfrankreich), dennoch gingen die Kriege weiter. Frankreich fand neue Alliierte in den gegen Karl V. opponierenden Reichsfürsten und verbündete sich offen gegen die Habsburger mit den Türken.
 
Der Kriegsschauplatz verlagerte sich an den Niederrhein, wo der französische König den Herzog von Cleve unterstützte. Karl V. stieß mit einem großen Heer nach Frankreich vor, schloss aber dann den für Frankreich nicht ungünstigen Frieden von Crépy (1544) ab.

Universal-Lexikon. 2012.

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